Am 19. April organisierten wir in Potsdam eine Ausstellungseröffnung mit Infoveranstaltung zum Roma-Genozid in der besetzten Ukraine.
Ort war der Treffpunkt Freizeit, Unterstützung haben wir vom dortigen Team sowie der lokalen Wählervereinigung „die andere“ erhalten. Ungefähr 30 Personen nahmen am Event teil.
Einleitend stellte Frank Brendle (Bildungswerk) die Grundzüge des historischen Forschungsstandes vor, gefolgt von Paul aus dem Projektteam, der einige persönliche Eindrücke von der Projektreise im Jahr 2018 teilte. Beide stellten heraus, dass die Kenntnisse dieses Genozids in der Mehrheitsbevölkerung recht rudimentär sind, was es umso dringlicher mache, die Perspektive der Roma zu verdeutlichen.
Unsere Arbeit widmet sich nicht ausschließlich den historischen Ereignissen, sondern wir versuchen stets, eine Brücke zur Gegenwart zu schlagen.
Estera, die in zwei Selbstorganisationen von Roma in Berlin aktiv ist und sich politisch und künstlerisch gegen Antiziganismus engagiert, stellte ihre Arbeit in diesen Organisationen vor (Romani Phen sowie Roma Trial).
Paulina wies anschließend auf einen aktuellen Bericht der Meldestelle Antiziganismus (MIA) zur Diskriminierung ukrainischer Roma-Geflüchteter hin (https://www.antiziganismus-melden.de/wp-content/uploads/2024/04/Ukrainebericht_internet-15.4.pdf).
Wolodymyr Schtscherbakow, der infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine nach Deutschland geflüchtet ist, berichtete über seine Diskriminierungserfahrungen in der Ukraine, auf der Flucht und in Deutschland. Zahlreiche Roma zögen es sowohl in der Ukraine als auch in Deutschland vor, ihre Identität zu verbergen, um keine Nachteile zu erfahren.
Im Anschluss an die Infoveranstaltung führte Frank Brendle eine Führung durch die Ausstellung durch. Für das Publikum standen Häppchen und Getränke zur Verfügung. Die Ausstellung kann noch bis 17. Mai im Treffpunkt Freizeit angesehen werden.