Ignorierter Völkermord: Rom:nja in Belarus 1941-1944

Deutsch-belarussisches Projekt zur Erinnerung an den Genozid an Rom:nja sowie zur Bekämpfung von Antiziganismus in Belarus (2019-2021)

Über den Genozid der deutschen Besatzer an Rom:nja in Belarus  ist fast nichts bekannt. Die Familien der Überlebenden haben die Erinnerung an den Völkermord bis heute bewahrt, aber die Mehrheitsgesellschaft hört ihnen nicht zu – weder in Deutschland noch in Belarus. Historische Forschungen gibt es praktisch gar nicht. Erst in jüngster Vergangenheit beginnen sich einige Forscher:innen und zivilgesellschaftliche Organisationen für dieses Thema zu interessieren.

Unser Projekt will diese Ansätze unterstützen und dazu beitragen, die Erinnerung an diesen Völkermord vor dem Vergessen zu bewahren.

Zugleich wollen wir gemeinsam mit unseren belarussischen Partnern – die Belarussische Roma-Diaspora, die Geschichtswerkstatt Leonid Lewin und das Belarussische Helsinki-Komitee – im Rahmen einer Veranstaltungsserie und von Seminaren den Dialog zwischen Rom:nja und Mehrheitsgesellschaft fördern und dabei auch einen Austausch zwischen belarussischen und deutschen NGO-Akteur:innen ermöglichen.

Die wesentlichen Schritte dabei waren ein Rechercheprojekt, das wir im Frühjahr 2019 durchgeführt haben, um Zeitzeug:innen zu identifizieren und für ein Interview zu motivieren. Die Interviews wurden videographisch erfasst.

Im September 2019 schloss sich eine gemeinsame Exkursion deutscher und belarussischer Teilnehmer:innen an, an der sich sowohl Rom:nja als auch Nicht-Rom:nja beteiligten.

Die Ergebnisse des Projektes sind in Videos und in eine Wanderausstellung eingeflossen (in je einer russischen und deutschen Sprachvariante). Die russischsprachige Variante wurde im Jahr 2020 in Minsk erstmals eröffnet. Für 2021 sind weitere Eröffnungen, jeweils verbunden mit öffentlichen Veranstaltungen, geplant. Die deutschsprachige Ausstellungsvariante wurde im Juni 2021 fertiggestellt und ebenfalls bereits gezeigt.

Partnerorganisationen

Belarussische Roma-Diaspora, Minsk
Geschichtswerkstatt Leonid Lewin, Minsk
Belarussisches Helsinki-Komitee, Minsk

Gefördert durch

Rosa Luxemburg Stiftung
Civil Society Cooperation