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Gedenken und Politik: Bericht zum Besuch in Belarus, 30. 9. – 7. 10. 2023
Eine Reise nach Belarus ist kein alltägliches Unterfangen und recht kompliziert geworden – dennoch
nahmen 10 Studierende und Roma-Aktivist:innen aus Deutschland vom 30. 9. bis 7. 10. an einem
Austauschprogramm in Belarus teil. Unsere dortige Partnerorganisation, die Belarusische Roma-
Diaspora (die größte Selbstorganisation der Minderheit in Belarus) hatte ein umfangreiches
Programm zusammengestellt. Hauptthema waren dabei die Erinnerung an den Roma-Genozid
während des Zweiten Weltkrieges und die Situation von Roma in Belarus heute.
Grigorij Pawlowitsch Gorbunow, 1956. Gomel
Als ich klein war, erzählte die Schwester meiner Großmutter viel über die Ereignisse des Jahres 1942. Sie hieß Ulyana Artyomovna…
Opfer und Kämpfer zugleich – Frank Brendle (Tageszeitung junge Welt)
Der faschistische Genozid an Roma im besetzten Belarus ist von ihnen selbst unvergessen. Die Mehrheitsbevölkerung ignoriert den Völkermord
Ignorierter Völkermord: Genozid an Rom:nja in Belarus 1941-1944
Die Ausstellung ist vom 16.12.2021 bis 27.01.2022 im Foyer des Neuen Rathauses während seiner Öffnungszeiten zu sehen.
Neues Rathaus, Hiroshimaplatz 1-4, Göttingen
Veranstaltet vom Roma Center e.V.
Ausstellung und Führung beim Tag der Erinnerung und Mahnung
11. September 2022 – 13-20 Uhr
Begegnungsstätte Falckensteinstraße
Um 14:00 Uhr wird es eine Führung durch die Ausstellung und Berichte von aktuellen Begegnungen mit Projektpartnern und Zeitzeig:innen geben.
Ignorierter Völkermord: Genozid an Rom:nja in Belarus 1941-1944 Ausstellungseröffnung und Veranstaltung
Vom 18.05.2021 bis zum 22.06. 2021 in der Villa Leon, Schlachthofstraße / Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg
Veranstaltung am 18.06.2021 auf zoom.
Die Veranstaltung thematisiert den Genozid und die Erinnerung daran.
Mit Artur Gomonow (Belarussische Roma-Diaspora, Minsk), Volha Bartash (Ethnologin und Historikerin, Uni Regensburg), u. a.
Nikolaj Afanasowitsch Ewdokimow, Gomel, geb. ca. 1933
Am Anfang taten uns die Deutschen nichts. Im Sommer wanderten wir, immer in der Nähe von Gomel, wir trieben Handel…
Öffentliche Präsentation der didaktischen Materialien „Völkermord an Roma in Belarus 1941-1944“ in Minsk
Unser Projektmitarbeiter Leonard Stöcklein reiste Mitte März 2023 nach Minsk. Wichtigster Anlass der Reise war die Vorstellung der didaktischen Materialien „Völkermord an Roma in Belarus 1941-1944“, die er gemeinsam mit den Partnerorganisationen konzipiert hatte. Die Präsentation fand am 23. März in der Mittelschule Nr. 137 in Minsk statt. Anlässlich des nationalen Jahrestages der Tragödie von Chatyn (22. März), an dem an die von den deutschen Besatzern über 600 verbrannten Dörfer in Belarus erinnert wird, führten zu Beginn der Veranstaltung Schüler:innen den 80 Teilnehmer:innen der Veranstaltung, darunter Schüler:innen von fünf Klassen der Jahrgangsstufen 8-11, Lehrerinnen und Lehrern, der stellvertretenden Direktorin und weiteren anwesenden Gästen, wie z. B. dem Direktor des jüdischen Museums Minsk, ein Rollenspiel zur Geschichte des KZ Salaspils (Lettland) vor. Anschließend berichtete Artur Gomonow (Roma-Diaspora Belarus) über das seit 2019 bestehende Projekt „Erinnerung an den Völkermord an Roma in Belarus 1941-1944“. Es folgte ein Vortrag von Leonard Stöcklein über die Ursachen und Hintergründe der Verfolgung der Sinti und Roma in den deutschen Gebieten von 1933 bis 1940. Andrei Lysou (Geschichtswerkstatt Minsk), der ebenso entscheidende Arbeit bei der Erstellung des Materials leistete, erklärte abschließend anhand von Quellen aus den didaktischen Materialien die Abläufe und Dimensionen des Genozids an Roma in Belarus zwischen 1941 und 1944. Im Anschluss bekam die Gruppe noch eine Führung durch das hauseigene, in dieser Form in Belarus einzigartige Schulmuseum zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges, dessen Exponate und Ausstellungstexte vorrangig die Schülerinnen und Schüler in Forschungsprojekten recherchiert haben. Abschließend geht ein Dank für die Übersetzung und das Lektorat der Materialien an Valiantsina Raketskaya und S. Pavlovitskii, nicht zuletzt auch an das Auswärtige Amt, das die Erstellung der Materialien im vergangenen Jahr finanziell gefördert hat.
Einladung zum Austauschprogramm:
Belarus – Deutschland
Bis zu zehn Teilnehmer:innen sind eingeladen, zwischen dem 30.September und 8.Oktober an den Begegnungen in Belarus teizunehmen. Das Programm umfasst Besuche von Gedenkstätten und Museen, Workshops zu Strategien gegen Antiziganismus und Gespräche mit zivilgesellschaftlichen Akteuren auch aus dem Bildungs- und Forschungsbereich sowie Familien von Zeitzeug:innen.