Maksim Dschum

Maksim Dschum, „Planet der guten Menschen“

Maksim Dschum ist unser Projektpartner von der Organisation „Planet der guten Menschen“. Er ist evangelischer Pastor und ist in der Oblast Odessa als eine Art Sozialarbeiter für Roma tätig. Im Interview stellte er uns das Integrationsprogramm vor, das er mit ehrenamtlichen AktivistInnen durchführt: Weil nicht alle Roma Russisch oder Ukrainisch können, wird ihnen eine Art Alltagstraining angeboten, bei dem sie etwa beim Einkaufen begleitet werden und im Geschäft sämtliche Begriffe durchgehen, die man beim Einkaufen benötigt.

Maksim schilderte uns mehrere spezifische Problemlagen und Diskriminierungen, denen sich Roma gegenübersehen. So gibt es etwa immer wieder Schulleiter, die Roma-Kindern den Zugang zu Schulen verwehren, oder Lehrer, die sich schlichtweg nicht um sie kümmern. An anderen Schulen hingegen gibt es Roma, die die internen Schul-Olympiaden gewinnen.

Auf Diskriminierungen stoßen Roma auch auf dem Arbeitsmarkt. Zwar ist die Arbeitsmarktlage in der ganzen Ukraine und für alle Einwohner schwierig, aber es kommt vor, dass Arbeitgeber offene Stellen lieber unbesetzt lassen als sie an einen Rom zu vergeben, bzw. warten, bis sich (ethnische) Ukrainer bewerben. Ärzte versuchen mitunter, den Wohlhabenderen unter den Roma überteuerte Behandlungen oder Medikamente anzudrehen.
Verlässliche Statistiken über die Zahl der Roma in der Ukraine gibt es nicht. Bei Volkszählungen ziehen es viele Roma vor, ihre Nationalität zu verschweigen bzw. sich als Bulgaren oder andere Minderheiten auszugeben, um nicht Benachteiligungen auf sich zu ziehen.