Im Frühjahr 2018 gab es in der Ukraine einen Ausbruch an Gewalt gegen Roma, als Mitglieder rechtsextremer Organisationen begannen, Roma-Siedlungen anzugreifen. Ende Juni 2018 wurde bei einer solchen Attacke in der Nähe von Lwiw ein junger Rom getötet.
Bereits zuvor sprachen wir mit Tetjana Logwinjuk, Sprecherin des Vereins „Terne Roma“ in Luzk, über den Antiziganismus in der Ukraine.
Tetjana sagte, Roma-Organisationen hätten schon seit Jahren vor solch einem Ausbruch gewarnt, als rechtsextreme Gruppierungen immer mehr Zulauf fanden, mit Parolen wie „Die Ukraine den Ukrainern“. Vor einigen Monaten habe die neofaschistische Partei Swoboda Flugblätter verteilt, die zu einer „Reinigungsaktion“ aufriefen. „Asoziale und gefährliche Bettler werden unsere Städte nicht mehr beschmutzen“, hieß es darin u. a. Tetjana schilderte auch, dass die Behörden bei Straftaten gegen Roma meist nicht ermitteln, und wenn, dann nur, wenn ihre Organisation Druck ausübe. Eine einzelne Familie sei machtlos. Besonders wichtig sei allerdings der Druck von außen. Die ukrainischen Behörden müssten merken, dass das westliche Ausland genau hinsehe, ob solche Hassverbrechen auch strafrechtlich verfolgt würden.