Ignorierter Völkermord: Rom:nja in Russland 1941-1944

Deutsch-belarussisches-russisches Projekt zur Erinnerung an den Genozid an Rom:nja sowie zur Bekämpfung von Antiziganismus in Russland (2024)

Auch in diesem Jahr haben wir wieder ein Projekt in und mit Belarus, und diesmal auch mit einem russischen Partner – dem „Verein zur Förderung und Entwicklung der Roma-Kultur“ aus der Nähe von Moskau. Ende April fuhren zwei unserer Mitglieder für eine Woche nach Minsk, um dort beiden Partnerorganisationen zu begegnen.

Der Kontakt zum russischen Partner ist insofern wichtig, als wir schon vor langem ein Projekt auch in Russland durchführen wollten. Im Februar 2020 hatten wir dazu erste Kontakte in Moskau geknüpft. Ein paar Tage nach unserer Rückkehr kam der Pandemie-Lockdown. Danach begann Russland seinen Krieg gegen die Ukraine, und Reisebewegungen sind seither massiv erschwert. Ein Aufenthalt deutscher Akteure in Russland, die dort mit Kameras durch die Gegend laufen und Interviews zu politischen Themen durchführen, ist uns zu heikel.

Umso wichtiger, dass wir unseren neuen Partner Antosch Kowatsch dafür gewinnen konnten, Interviews mit überlebenden Roma bzw. deren Nachfahren in einigen westlichen Bezirken Russlands durchzuführen. Die Auswertung erwarten wir für den Herbst. Beim Treffen in Minsk haben wir gemeinsam mit dem russischen und mehreren belarusischen Partner:innen mehrere Workshops durchgeführt, unter anderem zum Thema Oral History und Interviewführung, wir haben auch einen Vortrag des Historikers Martin Holler gehört (via zoom), zu Forschungserkenntnissen und -kontroversen zum Roma-Genozid in den Gebieten des heutigen Russlands, die 1941-1944 von Deutschland besetzt waren.

Partnerorganisationen

Belarussische Roma-Diaspora, Minsk
„Verein zur Förderung und Entwicklung der Roma-Kultur“, Moskau

Gefördert durch