Bancu Elisabeta, geb. 1927. Verstorben im April 2016.

„Wir hatten immer Hunger. Morgens, wenn wir aufwachten, waren wieder 10 andere tot. Wir hatten doch nichts zu essen. Es war kalt.(…) Wer es schaffte, hat sich die Sonnenblumen geschnappt und die Kerne gegessen. Aber wer sich erwischen ließ, ist erschossen worden.“

Bancu Elisabeta, geb. 1927. Verstorben im April 2016.

Als der Krieg angefangen hat, kamen deutsche Soldaten mit ihren Panzern.

Wir waren ja noch Kinder und sind möglichst weg gelaufen, wenn die Deutschen kamen, um den Weg frei zu machen.

Wer nicht mehr reagiert hat, weil er zu schwach war oder so – da sind die Panzer einfach drüber gefahren.

Es muss um Pfingsten so herum gewesen sein. Da mussten wir vor einem Armeekommando antreten. Die Gendarmen haben dann gesagt: Ihr geht jetzt. Und macht Euch auf den Weg. Stellt Euch auf und los! Da stand die Polizei und passte auf, dass wir alle da waren. Das Militär da hat dann den Konvoi übernommen.

Nach zwei Monaten, als wir dann in Transnistrien angekommen sind, hat man uns alles weggenommen.

Ich war mit meinem Vater am Bug. Dort waren auch Juden. Alle Toten wurden in ein Massengrab geworfen. Man hat Benzin über sie geschüttet und sie verbrannt. Danach kamen wir – und wir hatten immer Hunger. Morgens, wenn wir aufwachten, waren wieder 10 andere tot. Wir hatten doch nichts zu essen. Es war kalt. Und dann hat man die Toten so am Hals auf einen Haufen gezogen und dann hat man sie auch angezündet.

Dort wo wir waren, gab es Sonnenblumen. Und wer es schaffte, hat sich die Sonnenblumen geschnappt und die Kerne gegessen. Aber wer sich erwischen ließ, ist erschossen worden. Die Stängel von den Sonnenblumen benutzten wir, um damit Feuer zu machen. Das war unser Holz.

Die Deutschen waren dafür verantwortlich. Es waren nur 4 rumänische Soldaten dort.


Eine redegierte Zusammenfassung des gesamten Interviews